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Böhme

der,
[ bém ]

Tscheche


Wortart: Substantiv
Kategorie: Orts- und Raumangaben
Erstellt von: Remigius
Erstellt am: 13.04.2008
Bekanntheit: 100%  
Bewertungen: 3 1

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Kommentare (8)


Erlaubt sei die Bemerkung,
dass sich die Bezeichnung ´Böhm´ auf ALLE Bewohner des Kronlandes Böhmen bezog, ´Tscheche´ hingegen nur auf den, wenn auch überwiegenden, slawischen Bevölkerungsanteil.
JoDo 13.04.2008


@JoDo
Du schreibst im Präteritum. Wie ist es denn heute, wenn jemand die Bezeichnung "bém" verwendet: Meint er da nur Bewohner des heutigen Tschechien (=Tschechei?) damit, so wie mit dem standarddeutschen Wort "Tscheche", oder bezeichnet man damit auch heute noch alle übrigen Bewohner ehemaliger Teile des Kronlandes Böhmen? - Du weißt ja, ich orientiere mich immer am heutigen, real existierenden Sprachgebrauch, nicht an historischen Verhältnissen, wo gewiss manches anders war.
Remigius 13.04.2008


@Remigius:
Da bin ich jetzt knapp davor, meine Bewertung wieder zurückzuziehen, weil ICH persönlich tatsächlich die Bezeichnung ´Böhme/Bem´ für heutige Bewohner unseres nördlichen Nachbarlandes NICHT mehr benutze, das sind Tschechen, das Land ist Tschechien (peiorativ: die Tschechei).
Aber, da ich wie manche andere nicht ungern im Vergangenen schwelge, ist für mich die frühere Anrede deswegen nicht ausgestorben, sondern noch immer in Gebrauch, wenn auch nur für die früheren Verhältnisse. Die Tatsache, dass auch heute noch Böhmen mit Mähren und Tschechisch Schlesien ein Landesteil Tschechiens ist, so, dass die Bezeichnung ´Bem´ sich auf einen Bewohner dieses Landesteils beziehen könnte, hat sich mMn noch nie im Sprachgebrauch niedergeschlagen.
Wiederum anzumerken ist, dass unsere frühere Bezeichnung bei den Tschechen so aufgefasst wird, dass da immer noch Besitzansprüche heraushörbar sind, die ich durch meine Wortwahl tunlichst vermeiden will. vlG JoDo
JoDo 14.04.2008


@JoDo
Die Sache scheint extrem kompliziert zu sein. Es bleibt jedoch die Tatsache, dass die Bezeichnung Böhme / bém im heutigen Österreich verwendet wird, in Deutschland jedoch nicht. Und damit qualifiziert sie sich für einen Eintrag im Ostarrichi. In welcher Form auch immer, sie muss hier herein. Wie könnte ein korrekter Eintrag aussehen? - Ganz elegant bist du nämlich meiner Frage ausgewichen, wen oder was der heutige Österreicher meint, wenn er hier und heute diesen Ausdruck verwendet ;-)
Remigius 14.04.2008


Leider bin ich nicht
der ´heutige Österreicher´ schlechthin, i bin i und kann daher die Frage nur streng subjektiv beantworten.
• Berechtigung des Eintrages: absolut ja!
• Verwendung: Bewertung durch andere abwarten.
JoDo 14.04.2008


nur ! @JoDo : Bewertung könnte ich hier nur vergeben
wenn der Eintrag im Präteritum angedacht ist. Weder benutze ich diese Bezeichnung heute, noch habe ich sie je vorher benutzt. -sh-
shadow 14.04.2008


Na ja, das PRÄTERITUM ...
Böhmische Küche (Mööspeis, Kned´ln, Skubanky, ...), der Böhmische Prater, die böhmische Kinderfrau, die Geschichte mit ´böhmisch Drübau´, das habe ich in Simmering gehört, und gemeint war die Hasenleiten, Richtung Laaer Berg, wo vor hundert Jahren eine böhmische Kolonie (Ziaglbem) war, ... , ist das jetzt Vergangenheit, oder reicht das nicht in die Gegenwart hinein?
JoDo 14.04.2008


bém
Ich wohne nur etwa 15 km neben tschechischen (eigentlich mährischen) Grenze, und hier wird das Wort "bém" (nicht "Böhme) noch SEHR HÄUFIG verwendet. Von der älteren Generation genauso wie bei der jungen. Jedoch keinesfalls abwertend.
Beispiele:
"Ich fahr nach Behmen Tschick kaufen."
"D'rüben bei "de bém kost' da Sprit scho(n) genauso viel wie bei uns."
"Da Kratochwil-Franz hat a behmische Freundin". "Des Bad haum uns zwa Bem g'flies(e)nd."
"Am Frühschoppen beim Kirtag hat a behmische Blosmusik g'spüht - de Bém haum a muads Stimmung g'mocht."
Hoerersdorf 14.09.2011





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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Das vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.

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Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Betonung entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden aus nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Vokabulars den kulinarischen Bereich.

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