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Schranne

die,

Verkaufsstand auf einem Markt (v.a. für Back - und Fleischwaren)


Wortart: Substantiv
Erstellt von: orgenizer
Erstellt am: 12.12.2010
Bekanntheit: 27%  
Bewertungen: 2 0

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Kommentare (4)


@ orgenizer: bitte korr. Fleich> Fleisch
Vgl. ital. „scranna“ - Bank, Gerichtsbank, Fleischbank In Salzburg ist "die Schranne"/ "der Schrannenmarkt" seit 1906 ein ländlicher Donnerstagmarkt am Mirabellplatz,in München, Landshut, Erding, Augsburg, Rothenburg, Dachau ("Die anfangs geplante Markthalle, für die die Schranne aufwendig und vor allem teuer umgebaut worden war, erwies sich als Flop ..." http://tinyurl.com/2dvpzdl
) sind´s bzw. waren´s die Getreidemärkte: Eine bayer. Landwirtschaftszeitung hieß sogar "Die Schranne" und brachte "Schrannenberichte" (Börsenberichte betr. Weizen). http://tinyurl.com/2uqee5w


In Wien war die Schranne aber bis Mitte 19. Jh. das Gericht und Gefängnis am Hohen Markt. Hat da also der Markt den Namen auf das wesentlichste Gebäude am Platz abgegeben?Aber @ PISA-Opfer: Achtung! Nicht jede/r sollte das Folgende mehrmals lesen!
Die Rechtschreibung ist nicht die von heute, und manches könnte hängenbleiben! Höchst vergnüglich ist der alphabetische detaillierte Wien-Führer von 1794:
„ Gegenwärtiger Zustand der k.k. Residenz-Stadt Wien…zum bequemen Gebrauch der Innländer und besonders für Reisende“, http://tinyurl.com/27lm9ff

S. 110f: „Hohemarkt .. .ist sehr merkwürdig wegen der bürgerlichen Schrane, die sich hier befindet ...Gegen die Nordseite hat es einen Erker, von welchem den Verbrechern, die den Tod verdient haben, das Urtheil in Gegenwart des Magistrats öffentlich verlesen wird. Für die Zukunft werden in diesem Hause alle Criminalverbrecher verwahrt …. An diesem Platze werden auch die Verbrecher auf die Schandbühne gestellt, die … vor dem Hause Nro. 486 der Schranne gegenüber errichtet wird“ http://tinyurl.com/27okypc
Caroline Pichler 1769-1843), eine Vielschreiberin hauptsächlich historischer Romane, erwähnt das Gefängnis in ihrer „ Belagerung Wiens“ (1824), Band 32-34 (!) ihrer „Saemmtlichen Werke“: … Und dieß Gebäude? fragte Frau Margareth … Ist das auch ein Kloster? – Nein, erwiederte Pater Isidor. Das ist eine Amtshaus, ein Gefängniß, wohin jene Missethäter, die zum Tode verurtheilt werden, kurz vor der Vollstreckung von der Schranne weggebracht und hier aufgesetzt werden (Erster Theil. Zwey und dreyßigster Band. S.178 f. ) http://tinyurl.com/29zzbp8
Koschutnig 12.12.2010


Henne oder Ei?
Da bin ich mir jetzt gar nicht sicher, ob mir als Wiener (siehe Koschutnigs Ausführungen oben) die Schranne als Markt oder als Gerichtsplatz bekannt ist ...
Zitat: ´In Wien war die Schranne bis Mitte 19. Jh. das Gericht und Gefängnis am Hohen Markt.
Da hat also der Markt den Namen auf das wesentlichste Gebäude am Platz abgegeben.´
Oder war´s umgekehrt: ´ ... hat also das wesentlichste Gebäude am Platz den Namen auf den Markt abgegeben.´?
JoDo 12.12.2010


JoDo hat wahrscheinlich Recht:
Es ist durchaus möglich, dass im Wort "Schranne" in Wien die Gerichtsbedeutung eher da war als die Bedeutung "Markt". Möglich ist auch, dass ein german. Begriff erst durch Langobarden ins Italienische kam: "Scranna" war ahd die "Bank" als Verkaufsbank der Bäcker, Fleischhauer, Geldwechseler; mhd. war "schranna" aber häufig die Gerichtsbank (vgl. engl bench). "sedere a scranna" bei Dante bedeutet "zu Gericht sitzen". http://tinyurl.com/3xu48weDie doppelte Bedeutung ist dadurch erklärbar, dass sowohl die Verkaufsbänke als auch die Gerichtsbank mit einem Gitterwerk umgeben waren. "Schranne" hängt zusammen mit "Schranke" ("die Schranken des Gerichts")
Andererseits ist der Hohe Markt eben ein Marktplatz gewesen, sonst tät' er ja nicht so heißen. Da wär also zu klären, ob das Gericht bereits "Schranne" hieß, schon ehe es von den Tuchlauben auf den Hohen Markt verlegt worden ist - doch die Tuchlauben waren ja wohl auch ein Handelsplatz. Mitgewandert ist der Name im 19. Jh. jedenfalls nicht mehr: Jetzt heißt's ja „'s Landl“.
p.s.: Russi hat -'- repariert!
Koschutnig 12.12.2010


In Mödling
gib's noch heute einen Platz, der Schrannenplatz heißt.
Brezi 25.12.2010





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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Das vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.

Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Für Studenten in Österreich, gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden aus nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.