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Geischla

der,

Nebenerwerbsbauer


Wortart: Substantiv
Kategorie: Arbeitswelt Veraltet, Historisch
Erstellt von: JoeSemler
Erstellt am: 19.02.2012
Bekanntheit: 67%  
Bewertungen: 3 2

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Kommentare (7)


Könnte es sich dabei
um einen "Keuschler" handeln?
Keuschler
JoDo 19.02.2012


Verwendung in der Region Murau
Als Geischla wird in der Region Murau ein, meist alter Nebenerwerbsbauer mit 1-2 Kühen oder auch Ziegen bezeichnet, der von seiner Arbeit als Bauer nicht oder nur mehr schwer leben kann. Um nicht zu verarmen nehmen diese Bauern dann zusätzlich Arbeit an, um ihr Einkommen aufzubessern.
JoeSemler 19.02.2012


@JoDo
Möglicherweise hast du recht damit. Habe hier jedoch schon mal die frage gestellt, wie wir mit der unterschiedlichen Aussprache und daher oft auch Schreibweise umgehen.
In meiner Region kennen wir das Wort Keuche in deinem Kontext sehr wohl. Wir sagen "keischn". Im Bezirk Murau, wo der Karnter Einfluss schon deutlich merkbar ist, ergibt sich "geischn".
Ist es sinnvoll die Wörter getrennt anzulegen und eine referenzierung zu ermöglichen? Der Vorteil wäre, wir konnten die Lautverschiebungen der einzelnen Regionen dadurch besser zeigen.
JoeSemler 19.02.2012


Du - JoeSemler:
Du sprichst hier einer der URfragen von ostarrîchi an: Wie tragen wir was ein.Lass mich noch ein paar Beispiele zusammensuchen um zu erläutern, worum es geht.
JoDo 19.02.2012


Klar ist das der alte „Keuschler“.
Aus der Steiermark in Standardschreibung:

* Wir sehen also, dass die Bauernwirtschaften von Hilfskräften unterschiedlichster Art bewirtschaftet wurden. Die Keuschler- und Berglerwirtschaften funktionierten auf einer ganz anderen Grundlage. […] Die Wirtschaften der Keuschler und Bergler waren in mancherlei Hinsicht genau das Gegenteil von Bauernwirtschaften S. Karl Kaser, Karl Stocker: Bäuerliches Leben in der Oststeiermark seit 1848: Die verspätete Revolution, Wien 1988 S. 96
* Fassen wir lediglich den Keuschlerbesitz ins Auge, so ergeben sich für das Oberland 3.643 Keuschler mit zus. 9.160 ha Besitz... Statistisches Landesamt, Statistische Mitteilungen über Steiermark Bd 17 (1907)
Koschutnig 19.02.2012


Ich habe zwar das Wort noch nie gehört, aber es ist sicher richtig, weil es auch das hochdeutsche Wort "Keuschler" (Kleinbauer) gibt. Eine Keusche ist eine kleine Hütte. Daher habe ich das Wort mit "mit bekannt" = 0, aber mit "Eintrag" = perfekt bewertet. Schöne Wortspende, danke!Gerade habe ich gesehen, dass sich schon vor mir Leute mit Kommentaren gemeldet haben. Ich habe nicht daran gedacht, weil ich keine Bewertungen sah. Jetzt lasse ich es aber einmal stehen, zumal ja offenbar richtig ist, was ich sagte.
Brezi 20.02.2012


So entstehen neue Wörter,
wenn bei einer Bedeutungseinengung oder -übertragung ("Nebenerwerbsbauer") der direkte Sinnzusammenhang nicht mehr da ist, (vgl. "der Scherm" und "Grantscherm" aus dem Scherben), aber dass am G- („Geischla“) Kärntner ("Karnter" ?) Einfluss beteiligt ist, das stimmt wohl nicht, s. Beurteilung beim Eintrag „Keuschler“: "Aussprache in Kärnten: Keischla. Von Keusche (Keischn), also eine armselige Hütte" 2012-01-24 21:17:55(Sankt Veit an der Glan) : Qualität=2: Bekanntheit=100% Keuschler
Koschutnig 20.02.2012





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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Das vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.

Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden aus nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Vokabulars den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.