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Börsesensal, Börsensensal

der, -s, -e
[ - sen’sal ]

Börsenmakler, geprüfter Börse(n)händler


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Österr. Standarddeutsch
Tags: fachsprachlich,
Kategorie: Arbeitswelt Amts- und Juristensprache
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 03.10.2017
Bekanntheit: 0%  
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Die Form "Börsesensal" gilt als veraltet, ist jedoch in Gesetzestexten immer noch (allerdings nicht ausschließlich) zu finden:

§ 6. (1) Der Handel an der Produktenbörse erfolgt direkt zwischen den Börsebesuchern oder durch Vermittlung von Börsesensalen [...]
(3) Die Börsesensale vermitteln für Auftraggeber Käufe und Verkäufe über die dem Börsehandel unterliegenden Geschäfte.... Für die vermittelten Geschäfte steht den Börsesensalen eine Maklergebühr zu. Sie sind überdies zu branchenüblicher Gutachtertätigkeit berechtigt.
(4) Ist es zur Abwendung eines Schadens erforderlich, kann der Börsesensal unverzüglich Maßnahmen zur außergerichtlichen Verwertung von Waren setzen. Zu diesem Zweck ist er auch befugt, öffentliche Versteigerungen von Verkehrsgegenständen abzuhalten, die in seine Vermittlungstätigkeit fallen.
(5) Die Tätigkeit der Börsesensale wird durch den Börsekommissär überwacht. Die näheren Bestimmungen über die Rechte und Pflichten der Börsesensale und die Ausübung ihrer Tätigkeit sind durch Regulativ der Börsekammer zu erlassen.
source: Produktenbörsegesetz 2013- RIS
Im gängigen Sprachgebrauch hat sich hingegen die Form "Börsensensal" durchgesetzt und hat sich auch in die Höchstgerichte eingeschlichen.
In einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes, in dem 38 x (!) von Börsesensalen die Rede ist, findet sich aber auch dieser Satz:
Eine Bindung neuer Börsesensale an die Vereinbarung aus dem Jahr 1949 konnte nur dadurch bewirkt worden sein, wenn entweder eine ausdrückliche oder schlüssige Vertragsübernahme mit allen jeweils tätig werdenden Freien Maklern vorlag oder, sollte die Vereinbarung aus dem Jahr 1949 ihrem Zwecke nach eine Option für neu hinzugekommene Börsensensale und Freie Makler enthalten, wenn auf eben diese Art durch einseitige Erklärung ein Vertragsbeitritt erfolgte.
source: OGH, GZ 3Ob566/95 v. 31.08.1995
(vgl auch das hg Erkenntnis vom 3. Februar 1973, 92/13/0296, betreffend einen Börsensensal)
source: Verwaltungsgerichtshof, GZ 94/13/0245 v. 15.09.1999
source: FINDOK, Bundesministerium für Finanzen


Die Bestellung erfolgte nicht ohne Schwierigkeiten, denn manche haben bezweifelt, dass der junge Börsensensal in der Lage sein könnte, .... mit dieser verworrenen Situation und der hohen Verschuldung der NEWAG fertig zu werden.
source: Andreas Maurer, Erinnerungen (2009)
Am Abend dieses ereignisreichen Tages wurde bei der Börsekammer eine Sitzung einberufen, an welcher unter dem Vorsitz des Vizegouverneurs der Nationalbank Herrn v. Wodianer, Vertreter der Wiener Banken, die beeideten Börsensensale und sonstige Interessenten teilnahmen.
source: S. Pressburger, Das Österr. Noteninstitut 1816 – 1966, Bd. 3 (1962)

Koschutnig 03.10.2017





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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich verwendeten sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Das vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.

Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Betonung entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden aus nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Vokabulars alles rund um die Küche.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Eingang in die Schriftsprache.