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Herkunft
Wahrscheinlich während der industriellen Revolution, vielleicht auch früher entstanden, sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Landflucht. Die eher armen ZuwanderInnen, von LandbewohnerInnen zu städtischen ProletarierInnen geworden, hatten im Vergleich nicht nur zu Adel und Bürgertum, sondern auch zu KleinbürgerInnen wenig Geld für Kleidung und andere Elemente der Gestaltung des Äußeren, also auch für Friseurbesuche. Für weniger Kunstfertige, erst recht für Eltern kinderreicher Familien, war das Schneiden einer "Reindl-Frisur" besonders praktisch, Reindl aufsetzen, einmal dem Rand entlang rundherum abschneiden, und fertig war die/der solcherart Geschorene: die/der Gscherte/Gescheate.
Daher: abschätzige Bezeichnung für weniger bemittelte, mit großstädtischen Überlebensstrategien wenig vertraute, gutgläubige ZuwanderInnen, die oft höchstens das Bildungsangebot einer Dorfschule hatten beanspruchen können, mit mehreren Jahrgängen in einer Klasse.
Sinnverwandt: Landei (nicht Österreich-spezifisch)
joeditt 01.06.2007
Da gibt es den besseren Eintrag
"Gscherter"! albertusmagnus 14.02.2010