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zerfransen, sich



sich aufreiben; vieles gleichzeitig tun


Wortart: Verb
Erstellt von: System32
Erstellt am: 08.06.2005
Bekanntheit: 84%  
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Kommentare (2)


Das soll laut Duden gar nicht auf Österreich beschränkt sein, was mich recht erstaunt:
zerfransen
3. sich (bei, mit etwas) sehr abmühen
Gebrauch: umgangssprachlich
Grammatik: sich zerfransen
; Perfektbildung mit „hat“
source: Duden


DWDS behauptet das nicht und bietet keine einzige „sich zerfransen“- Verwendung in den Berliner Zeitungen, und von 54 „zerfransen“ in der Hamburger ZEIT ist eine einzige mit „sich zerfransen“:
Man wird mich der Verleumdung zeihen, wenn ich behaupte, man arbeitet hier, was das Zeug hält oder – um im Landesjargon zu bleiben – "daß die Fetzen fliegen". Das steht in keiner Operette und in keinem Heurigenfilm: wie sich die Bewohner dieser Stadt "zerfransen" und "zersprageln". Jeder hat noch einen Nebenberuf, vielleicht sogar deren zwei.
source: Die Zeit 5.6.1960


- Verfasst hat das der Wiener Otto F. Beer !
Koschutnig 26.04.2020


Eine Anmerkung voll Phantasie:
verfranzen (sich): "Franz" ist der Beobachter im Flugzeug (Soldatensprache): "sich verfliegen", übertragen "sich verirren"
Anm. 49:
Dazu meine ich, daß mundartliches "sich zerfranzen/zerfransen" eine Variante von "sich verfranzen" sein könnte und durch volksetymologische Umdeutung mit "verfransen" in Verbindung gebracht worden ist.
source: biblos 44 (1995)


Sie hat nur einen Haken: Als das Folgende (mit -z-!) 1916 (!) geschrieben wurde, war da dieser ganze Vorgang vom soldatensprachlichen Beobachter im Flugzeug bis zur volksetym. Umdeutung bereits schriftsprachliches Allgemeingut?



Es gibt reife und angesehene Schriftsteller, für deren Dramatik sich seit Jahrzehnten ganze Zeitschriften, Bünde, Gemeinden zerfranzen, ohne daß es gelingt, sie durchzusetzen. Und dann kommt ein unbekannter Anfänger, ....
source: Die Schaubühne 12 (1916); https

Koschutnig 26.04.2020





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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Das vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert den Wortschatz der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.

Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Für Studenten in Österreich, gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Betonung entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden aus nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Eingang in die Schriftsprache.