Kommentare (1)
Der Ofenkoter (andere Bezeichnung "
die Trenten") ist ein Knabbergebäck aus dunklem Weizen- oder Roggenbrotteig. Nach dem Aufgehen und Überkneten werden faustgroße Ballen geformt, diese zu dünnen Fladen auseinandergedrückt und - mit entsprechenden Auflagen - im Rohr ("Ofen") knusprig gebacken. In die kleinen Vertiefungen im Fladen streicht man "Verhacket" oder Knoblauchschmalz oder Ei und sauren Rahm und versch. Würzkräuter. Auch "Lauterkoch" mit Fenchel, Kümmel oder Koriander schmeckt, oder ein Aufstrich aus Ei und halbierten Walnüssen, oder Birnmehl und "Granten" oder "Schwarzbeeren". An feuchten Auflagen muss aber gespart werden, weil der
Ofenkoter sonst seinen Reiz als Knabbergebäck verliert.
(Nach dem "Kärntner Kochbüchl" von Lia Miklau)
"Ofenkater"-Rezepte finden sich zwar auch auf deutschen Rezeptseiten, doch muss es da zwischen dem Kärntner und dem deutschen Ofenkater bei selbem Namen wohl einen ungeheuren Wesensunterschied geben: „der Ofenkater, eine ur-norddeutsche Geschichte. Süßer Hefeteig mit Birnen und Speck“
oder
„Birnen und Teig, auch Ofenkater genannt, ist wie Birnen, Bohnen und Speck oder Mehlbeutel ein typisch norddeutsches Hauptgericht“
Die Abbildungen bei dt. Ofenkarter-Rezepten lassen nie auch nur den entferntesten Gedanken an ein Knabbergebäck aufkommen.
Koschutnig 26.07.2014