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Pracker

der,

Wanderverkäufer


Wortart: Substantiv
Tags: Wien,historisch
Kategorie: Arbeitswelt
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 27.02.2017
Bekanntheit: 0%  
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Kommentare (4)


In einem Kommentar zu pracken hat berberitze unter Bezug auf Czeikes „Historisches Lexikon Wien“ diese Pracker - Wiener Wanderverkäufer - erwähnt. Meine Anregung zu einem Eintrag blieb leider erfolglos.
Pracker: Bezeichnung für einen in der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in größerer Zahl auftretenden Wanderverkäufer, der mit einem handgezogenen Pritschenwagen durch die Straßen zog und einheimisches frisches Obst und Gemüse anbot und mittels eines typischen Kaufrufs die Kunden anlockte; er durfte an einem Standort nur so lange verweilen, als er tatsächlich Ware verkaufte. [...] Einige wenige Pracker üben (beispielsweise in Heiligenstadt) noch bis in die Gegenwart ihren Beruf aus (beispielsweise Verkauf frischer Gärtnererdbeeren).
source: Wien Geschichte Wiki
source: Christa Chorherr, 12.8.2016, Wordpress

Koschutnig 27.02.2017


War’s wirklich „die Frische der Ware“, die zur Beliebtheit jener Pracker beitrug?
Das Marktamt war eher nicht dieser Ansicht:
Außerdem„führen die Pracker zumeist havarierte, nicht selten an der Grenze der Konsumfähigkeit befindliche Waren; es gehört bestimmt zu den Ausnahmen, dass Pracker reguläre Waren zum Verkauf bringen"
source: Wiener Geschichtsblätter Bd. 58 (2003)
Auch nicht ganz legale Geschäfte scheinen jene (Zwischenkriegs-)Pracker nicht ungern betrieben zu haben, denn:
InWien wird jedoch hauptsächlich das Verbot des Verkaufes ausländischer Waren durch Pracker aufgrund zentraler Anordnung verstärkt überprüft; Pracker -Revisionen sind von jeder Abteilung vorzunehmen (Importware, außer Zitronen und Orangen darf nicht durch Pracker zum Verkauf gelangen)
source: Wiener Geschichtsblätter Bd. 58 (2003)

Koschutnig 27.02.2017


@ Compy: Du fragst - nicht sichtbar für nicht angemeldete User - nach dem "Möbelpracker", den du im STANDARD v. 25.10.2016 gefunden hast. Dieser „Pracker", im Burgtheater bezieht sich wohl auf Gewicht und Größe des Möbelstücks –
„Vier ausgewachsene Kerle benötigt es, den Tisch zu transportieren", erzählt die Gestalterin,
source: Der STANDARD
- und wenn dem so ist, dann fällt dieser Pracker als Beispiel unter den Eintrag Pracker von 'anachoret' im Feb. 2010. Möglicherweise reimt der Autor auch assoziativ oder scherzhaft mit einem der Möbelpacker. Es findet sich allerdings auch noch eine andere - handliche - Art von "Möbelpracker", siehe dort!
Koschutnig 03.03.2017





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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.

Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Betonung entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden aus nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Vokabulars den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.